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  In der heutigen, von schnellen und nüchternen Medien domi-
nierten Zeit ist das Interesse und das Bedürfnis nach den alten
Volksmärchen wieder vorhanden und weiter am wachsen.
Gerade in schwierigen Zeiten, mit Wirtschaftskrisen und inter-
nationalen Grippe-Epidemien, fühlen die Menschen den Wunsch
und die Sehnsucht, sich in eine Welt entführen zu lassen, in
der Raum ist für Träume und Phantasie. Eine Welt in der das
Gute herrschen darf und das Böse bestraft wird. Das Märchen
vermittelt auf phantasievolle Art und Weise tiefe Lebensweishei-
ten. Zum Beispiel, dass nur die fleissige, liebevolle und lebens-
bejahende Märchenfigur die Prüfungen besteht. Die faulen, miss-
günstigen, meckernden, auf eigenen Gewinn schielenden Figuren
kommen nicht zum Zuge - oder werden bestraft. Das Märchen
zeigt, dass jede Handlung unser Leben beeinflusst und über Glück
und Unglück entscheiden kann. Wie schön ist es doch, zu hören,
dass es sich lohnt, schwierige Zeiten durchzustehen. Mit Mut,
Tapferkeit, Geduld und viel Liebe können wir die Prinzessin oder
den Prinzen und das halbe Königreich gewinnen. Märchen halten
auf unterhaltende, oft humorvolle Weise den Zuhörenden einen
Spiegel hin. Man lacht über die Märchenfigur, aber gleichzeitig
auch über sich selbst. Märchen sind auch Mutmacher. Sie zeigen
Konflikte, Prüfungen, Krisen und dann auch dazu passende
Erkenntnisse und Lösungen. Sie bieten Lebenshilfe und
Nahrung für die Seele.